Zahnschmerzen – letztlich hilft nur der Zahnarzt
Zahnschmerzen machen uns oft besonders hilflos, mehr noch als andere Schmerzen. Denn sie lassen sich in den meisten Fällen nicht selbst kurieren, sondern nur mit Schmerzmitteln unterdrücken.
Ursachen von Zahnschmerzen
Zu den häufigsten Ursachen von Zahnschmerzen zählen Entzündungen wie die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und die Entzündung des Zahnhalteapparates, Parodontitis (umgangssprachlich auch Parodontose genannt). Auch eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis) oder der Zahnwurzel kann üble Schmerzen verursachen.
Wann zum Arzt bei Zahnschmerzen?
- immer bei anhaltenden Zahnschmerzen
- bei begleitendem Fieber oder Krankheitsgefühl
- wenn ein Zahn stechend oder pochend schmerzt
- bei Zahnfleischbluten
- bei geschwollener Wange
Schmerzverursacher Nr. 1: Karies
Ein durch Karies entstandenes Loch im Zahn ist wohl die am weitesten verbreitete Ursache von Zahnschmerzen. Auch wenn Karies nicht immer gleich zu Zahnschmerzen führt. Das ist auch der Grund dafür, dass diese bakteriell bedingten Schädigungen des Zahnschmelzes häufig erst beim Kontrollbesuch entdeckt werden: Vorher bemerken wir Karies nicht, weil die Löcher selbst nicht wehtun.
Zahnschmerzen mit Medikamenten entgegenwirken
Zahnschmerzen alleine sind ein Gräuel und lassen sich mit Schmerzmitteln nur unterdrücken – wie die meisten anderen Schmerzen auch. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen, Naproxen oder Acetylsalicylsäure (ASS) lindern dabei Entzündungen als mögliche Ursachen und mindern Zahnschmerzen gleichzeitig. Paracetamol etwa dämpft die Schmerzen.
Wenn Zahnschmerzen länger als ein paar Stunden anhalten und nicht auf Schmerzmittel ansprechen, bleibt nur der Besuch beim Zahnarzt.
Der Zahnarztbesuch ist unvermeidlich
Um anhaltende Zahnschmerzen zu bekämpfen, ist der Besuch beim Zahnarzt unumgänglich, denn Karies bspw. schreitet weiter fort, wenn sie nicht behandelt wird. Und in diesem Moment gesellt sich bei vielen Menschen die Zahnarztangst zu den Zahnschmerzen.
Angst vor dem Zahnarzt
Etwa 12% aller Erwachsenen leiden unter Zahnartzphobie1, einer extremen Form von Zahnarztangst. Betroffen sind Menschen aller Bevölkerungsgruppen. Zahnarztangst führt dazu, dass die Betroffenen über Jahre trotz stärkster Zahnschmerzen nicht zum Zahnarzt gehen. Mit verheerenden Folgen: Nicht selten werden das ganze Gebiss und sogar der Kieferknochen zerstört.
Je früher, desto besser
Es gilt der Grundsatz: Je eher die Behandlung beginnt, umso weniger aufwendig und leichter wird sie. Beispiel Karies: Ein winziges Loch im Zahn ist schnell versorgt. Haben Bakterien und Pilze – und die sind in der Mundschleimhaut und auf dem Zahnbelag reichlich vorhanden – über längere Zeit Gelegenheit, durch ein Loch im Zahnschmelz an die Zahnwurzel bzw. in das Zahnfleisch zu wandern, sind Komplikationen vorprogrammiert. Und eine Wurzelbehandlung infolge einer Zahnwurzelentzündung beispielsweise kann sich über Wochen hinziehen und wird – leider – in der Regel von noch mehr Zahnschmerzen begleitet.
Altbewährte Hausmittel/Tipps:
- Zahnfleisch mit ein wenig Nelkenöl einreiben
- Gewürznelke in die Wangentasche legen
- kühle Wangenauflagen
- Zwiebelsäckchen auf die Wange legen
- Salbei- oder Schafgarbentee trinken
- mit Myrrhe, Kamille oder Salbei spülen
- Kamillenkompresse auf die entzündete Mundschleimhaut legen
- gesättigte Salzwasserlösung oder hochprozentigen Alkohol im Mund behalten und nach ein paar Minuten wieder ausspucken (keinesfalls für Kinder geeignet!)
- Akupressur Punkt in der Mulde zwischen Nase und Oberlippe für ein bis zwei Minuten fest drücken
Zahnweh vermeiden und Geld sparen
Wenn Sie rechtzeitig zum Zahnarzt gehen, ersparen Sie sich unnötiges Zahnweh – und oft auch viel Geld. Denn eine gute Wurzelbehandlung und Zahnersatz wird von den gesetzlichen Krankenkassen oft nur anteilig bezahlt – wenn sie denn überhaupt bewilligt wird. Deshalb nochmals der dringende Tipp: Gehen Sie mit Zahnschmerzen immer zum Zahnarzt!
Die Angst vorm Zahnarzt überwinden
Immer zum Zahnarzt gehen! Das ist leichter gesagt als getan, werden viele Leser denken. Vor allem jene, die unter Zahnarztangst leiden. Stimmt! Wussten Sie, dass sich mittlerweile viele Zahnärzte auf Angstpatienten eingestellt haben? Auch in Ihrer Nähe finden Sie sicher einen dieser Zahnärzte. Vielleicht bietet diese Zahnarztpraxis sogar eine Lachgassedierung an. Dieses bewährte Betäubungsverfahren nimmt nicht nur die Zahnschmerzen, sondern dämpft auch die Zahnarztangst. Auch auf die Behandlung unter Hypnose haben sich einige Ärzte spezialisiert.
Was steckt noch hinter Zahnschmerzen?
Vielen ist gar nicht bewusst, dass Zahnschmerzen auch von Kopfschmerzen oder Zahnschmerzen durch Ohrenschmerzen hervorgerufen werden können. In diesem Fall ist es für einen Patienten jedoch nicht immer eindeutig festzustellen, wo die Zahnschmerzen ihren Ursprung haben.
Es besteht eine Verbindung zwischen Zahnwurzel im Oberkiefer und den Kieferhöhlen. Bei einigen Menschen kann die Ursache für Zahnschmerzen also auch eine Nasennebenhöhlenentzündung sein.
Oftmals ist eine schwere Erkältung und damit eine Entzündung der Nebenhöhlen und auch der Ohren für plötzlich auftretende Zahnschmerzen verantwortlich. Dann strahlt der Schmerz von den Kieferhöhlen bis auf die Zähne aus.
Zahnschmerzen und Ohrenschmerzen treten auch dann gemeinsam auf, wenn Menschen unter Stress oder während der Nacht mit den Zähnen knirschen. Die Verkrampfung der Kiefermuskulatur führt schließlich dazu, dass auch Ohrenschmerzen auftreten können.
Zähneknirschen kann ein Zahnarzt behandeln. Eine sogenannte Beißschiene kann Auswirkungen des nächtlichen Zähneknirschens und damit den Abrieb von gesundem Zahnschmelz verhindert.
Diese Schmerzmittel können helfen:
Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen:
Quelle:
- zahnarztangst.de