Rückenschmerzen – Bewegung und Schmerzmittel helfen fast immer

Allein das Wort Rückenschmerzen löst bei vielen Menschen negative Bilder und Gefühle aus. Oft sind sie so heftig, dass sie lange in unangenehmer Erinnerungen bleiben. 

Manchmal münden Rückenschmerzen in kaum endende Odysseen von Arzt zu Arzt, von Diagnose zu Diagnose. Rückenschmerzen sind nach Erkältungskrankheiten der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch und nach Unfällen der häufigste Grund für Operationen. Für Operationen, die oft an den Rückenschmerzen nichts ändern.

 

Gefährliche Rückenschmerzen?

Viele Menschen denken bei plötzlichen starken Rückenschmerzen, aber auch bei anhaltenden ziehenden Rückenschmerzen, an das Schlimmste: Bandscheibenvorfall und Bandscheiben-OP. Dazu zwei wichtige Hinweise:

  1. In den seltensten Fällen werden Rückenschmerzen durch einen behandlungsbedürftigen Bandscheibenvorfall verursacht.¹
  2. Selbst bei einem Bandscheibenvorfall ist eine Operation nur in wenigen Fällen zu empfehlen oder notwendig. 85 Prozent der Operationen seien nach Angaben der Techniker Krankenkasse unnötig2.

Wann zum Arzt bei Rückenschmerzen?

  • bei starken oder plötzlich einsetzenden Rückenschmerzen
  • bei Taubheits- oder Lähmungsgefühlen bzw. Missempfindungen wie Kribbeln
  • nach Verletzungen oder Unfällen
  • bei ungewolltem Stuhl- oder Harnverlust im Zusammenhang mit Rückenschmerzen

Warum wird so viel operiert?

Die modernen bildgebenden Verfahren wie Computertomografien machen schon kleinste Veränderungen der Bandscheibe sichtbar. Klagt der Patient über Rückenschmerzen, liegt die Veränderung der Bandscheibe als Ursache nahe, schließlich ist sie eindeutig erkennbar. Tatsächlich hat aber fast jeder Mensch jenseits der 40 sichtbare Veränderungen der Bandscheiben – fast immer ohne Rückenschmerzen. Doch das ist noch nicht alles.

 

Rückenschmerzen vergehen oft von selbst

Es klingt unglaublich, aber es ist wahr: 90 Prozent³ aller Fälle von Rückenschmerzen vergehen innerhalb von sechs Wochen. Von alleine, ohne jede ursächliche Behandlung.

 

Geduld lindert Schmerzen

Wenn Mediziner und Patienten bei Kreuzschmerzen etwas mehr Geduld zeigten, blieben viele Komplikationen erspart. So könnte das Gesundheitssystem viel Geld sparen und es stattdessen für sinnvolle Vorsorge gegen Rückenschmerzen ausgeben. Denn in den meisten Fällen ist eine schmerzstillende lokale Behandlung – beispielsweise mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac eine kluge Entscheidung. Es gibt aber Rückenschmerzen, bei denen Sie sofort zum Arzt gehen sollten.

Altbewährte Hausmittel/Tipps:

  • Wärme (Rotlicht, Fango, Moor, Wärmflasche) – nicht bei Entzündungen
  • Rückenumschläge oder Wickel mit Heilerde
  • warme Vollbäder, zum Beispiel mit Sole (Kochsalz), aber auch mit Rosmarin-, Lavendel- oder Melissenzusätzen (bei Herz-Kreislauferkrankungen nur mit ärztlicher Erlaubnis)
  • angewärmte Dinkel-, Hirse- oder Kirschkernkissen in den Rücken legen
  • Rückenschule
  • immer in Bewegung bleiben, aber nicht überlasten
  • Schonen, aber keine Bettruhe. Es sei denn, sie ist vom Arzt verordnet
  • Schwimmen, vor allem Rückenschwimmen und Kraulschwimmen
  • Übergewicht abbauen
  • Nordic Walking lockert Verspannungen
  • halbstündige Bewegungspause bei der PC-Arbeit einlegen
  • auf richtige Sitzhaltung achten (aufrechter Rücken, Füße fest auf den Boden, wechselnde Sitzposition um die Rückenmuskulatur abwechselnd zu be- und entlasten)
  • Entlastung des Rückens beim Liegen: die Waden hochlagern, so dass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden
  • Schuhe mit weich-elastischer Sohle

Alarmzeichen bei Rückenschmerzen

Sie sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn Rückenschmerzen plötzlich und sehr stark einsetzen. Solch ein Hexenschuss oder eine Ischialgie vergeht zwar meist auch von selbst – könnte aber durch einen Bandscheibenschaden oder eine Verletzung der Wirbelsäule ausgelöst sein. Lähmungen und Taubheitsgefühle in den Armen oder Beinen sowie Stuhl- oder Harnverlust im Zuge von Rückenschmerzen sind Notfälle, bei denen Sie umgehend einen Krankenwagen rufen sollten.

 

Selbstbehandlung von Rückenschmerzen

Wenn Sie die Ursache Ihrer Rückenschmerzen kennen, ist gegen eine Selbstbehandlung nichts einzuwenden.

 

Bewegung ist die beste Therapie

Auch bei chronischen Rückenschmerzen helfen freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, den Schmerz zu lindern und so die Lebensqualität zu verbessern. Grundsätzlich sind Operationen und Medikamente aber nicht das Mittel der Wahl gegen die Mehrzahl der Kreuzschmerzen bzw. Rückenschmerzen. Regelmäßige Bewegung, starke Rückenmuskeln und rückenfreundliche Bewegungsabläufe sind die beste Therapie und Vorsorge bei Rückenschmerzen.

Zahlreiche konservative Therapieformen stehen für die Behandlung von Rückenschmerzen zur Verfügung wie bspw. Krankengymnastik, Rückenschule, Wirbelsäulengymnastik, Akkupunktur. Viele Sportvereine, Fitnessstudios und auch die Volkhochschulen bieten Kursprogramme zur Stärkung und Aufbau der Rückenmuskulatur und allgemein zur Prophylaxe an.

 

Diese Wirkstoffe können helfen:

 

ibutop® gegen Rückenschmerzen:

 

Gegen leichte bis mäßig starke Schmerzen einsetzbar:

Quellen:

  1. Deutsche Schmerzliga e. V.
  2. Böhm W et al. Leitlinie: Lumbaler Bandscheibenvorfall. Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) 2005:8
  3. meine-gesundheit.de